
Gewebebank
Die Gewebebank ist ein hochspezialisierter Bereich zur Gewinnung und Verarbeitung von unterschiedlichen humanen Gewebetransplantaten.
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Die Gewebebank im Überblick
Die Abteilung Gewebebank ist arzneimittelrechtlich ein eigenständiges pharmazeutisches Unternehmen mit Herstellungsleiter, Kontrollleiter, Stufenplanbeauftragtem und eigener Vertriebsleitung. Die Abteilung ist seit 1998 Mitglied der "European Association of Tissue Banks" und besitzt eine gültige Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Es werden zahlreiche Gewebe, wie z.B. Knochen, Faszien, Augenbulbi (in Zusammenarbeit mit der Augenklinik der Charité), entsprechend den Zulassungen durch die Bundesbehörde und der Herstellungserlaubnis durch das Land Berlin entnommen und aufgearbeitet. In den Reinräumen gemäß GMP (Good Manufacturing Practice) Annex 1 (Herstellung steriler Arzneimittel) erfolgt die Gefriertrocknung, Sterilisation und Umpackung.
Schwerpunkttransplantate der Gewebebank der Charité
- Spongiosawürfel/Spongiosachips Corticospongiöse Transplantate
- Indikationen: Defektauffüllung bei schweren Frakturen; TEP-Wechsel, Pfannenrekonstr., Knochencysten, Spondylodesen, alternativ zur autologen Spongiosa
- Amnion
- Indikation:temporärer Hautersatz bei Verbrennungen (v.a. Kinder)
- Demineralisierte Knochenmatrix
- Indikationen: Defektauffüllungen bei schweren Frakturen, Ostititden, Knochencysten, Knochendefektfüllungen in der Stomatologie Parodontologie, MKG-Chirurgie
- Femur-Späne
- Indikationen: Pfannendachplastiken, Mehrfragmentfrakturen
- Fascia lata/Lig. patellae
- Indikationen: Bandverstärkung- und Plastik, Gelenkkapseldeckungen, Hernia cicatrix, Urogynäkologie (z.B. Schlingenplastik)/Bandveretzungen des Schulter- und Kniegelenks, Instabilitäten des Kniegelenks
- Corticalis-Stäbchen
- Indikation: Op. nach Eden-Hybinette bei habitueller Schultergelenksluxation
- Diaphysensegmente, distale Femura, Sternum
Hinweis
Die Vergabe der hergestellten Transplantate erfolgt ausschließlich bei bestehendem Bedarf der jeweiligen klinischen Anwender. Die Klinik teilt der Abteilung Gewebebank im Regelfall die im nächsten halben Jahr anstehenden und einer Gewebetransplantation bedürfenden Operationen mit. Die so entstehenden Wartelisten (Ereigniswarteliste, vergleichbar mit Blutkonserven) werden durch die Abteilung Gewebebank je nach Eingang von Gewebespenden schnellstmöglich abgearbeitet, wobei die Versorgung der Universitätskliniken der Charité Vorrang besitzen.
Dringliche Operationen haben selbstverständlich Versorgungsvorrang.